Familienfreundlichkeit als Wettbewerbsvorteil?

Mit Sicherheit! Denn wie auch die „Personalmarketingstudie 2010“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend belegt, ist für die deutliche Mehrheit der Befragten die Familienfreundlichkeit des Jobs nicht nur mindestens genauso wichtig wie das Gehalt, sondern auch ein häufiger Grund für Jobwechsel.

Familienfreundliche Personalpolitik und Vereinbarkeit von Beruf und Familie zahlen sich für die Unternehmen aber auch aus: Gute Mitarbeiter in Pflege- oder Elternzeit kommen zurück!

Sie wollen motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeite? Qualifizierte Frauen und Männer, die mit beiden Beinen fest im Leben stehen, motiviert und leistungsbereit sind?

Fachkräfte mit Berufserfahrung: Hervorragend ausgebildete und im Unternehmen eingearbeitete Arbeitnehmer, die die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens sichern.

Lösungen für eine familienbewusste Personalpolitik: Strategien, um Ihr Unternehmen als moderner und familienfreundlicher Arbeitgeber zu präsentieren.
Nichts ist ärgerlicher, als wenn eine teuer geworbene Fachkraft das Unternehmen wieder verlässt. Doch nicht jedem gelingt das Kunststück, Beruf und Privates gut unter einen Hut zu bekommen.

Dabei ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für alle ein Gewinn!

Die Balance von Beruf und Familie ist eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen. Demografischer Wandel, der Fachkräftemangel und eine stärkere Beteiligung von Frauen am Erwerbsleben, sowie eine zunehmend lebensphasenorientierte Personalpolitik machen erfolgreiche Konzepte für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute notwendig.

Neue Studien lassen aufhorchen und zeigen, dass es Zeit zum Handeln ist. “Im Jahr 2011 wurden in Deutschland insgesamt 5,4 Mio. Stellen erfolgreich besetzt. Bei 953.000 Stellen wurde dagegen die Personalsuche mangels geeigneter Bewerber abgebrochen.” Zu diesem Schluss kam das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in seinem kürzlich veröffentlichten Kurzbericht (IAB, 11/2012) und leider ist das IAB mit diesen Ergebnissen nicht allein. Auch andere Studien, wie der DIS AG Fachkräftekompass oder die aktuelle Studie „Fachkräftemangel 2012“ des Personalberaters ManpowerGroup, kommen zu ähnlichen Ergebnissen.

Für KMU kommt es daher darauf an, alle Potenziale zu nutzen, die zur Verfügung stehen. Und das sind aktuell noch einige. Bundesweit gab es 2010 mehr als 8,4 Millionen Personen, die (stärker) in den Arbeitsmarkt eingebunden werden könnten. Hierbei handelt es nicht nur um Erwerbslose, wie vielleicht einige denken werden. Mehr als jeder fünfte Beschäftigte in Teilzeit würde seine Arbeitszeit gerne ausdehnen. Nicht zu vergessen die 1,2 Millionen Personen der sogenannten stillen Reserve. Sie würden grundsätzlich gerne arbeiten, stehen aber nicht innerhalb der nächsten zwei Wochen zur Verfügung oder es fehlt ihnen an Rahmenbedingungen, die eine Erwerbstätigkeit überhaupt erst möglich machen.

Der kürzlich veröffentlichte Familienmonitor 2012 macht es deutlich: 89 Prozent der berufstätigen Eltern wünschen sich flexible Arbeitszeiten. Doch nicht nur Eltern sind an flexiblen Arbeitszeiten interessiert, auch Mitarbeiter ohne Kinder oder zu pflegende Angehörige wünschen sich z.B. mehr Zeit für Hobbies, sich weiterzubilden oder Zeit mit dem Partner zu verbringen. Die Balance von Beruf und Privatleben gewinnt bei der Jobwahl immer mehr an Bedeutung.

Lösungen für eine familienbewusste Personalpolitik, Strategien, um Ihr Unternehmen als modernen und familienfreundlichen Arbeitgeber aufzustellen, sind vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und des Fachkräftemangels notwendig, wenn nicht sogar überlebensnotwendig.

Firmen können hierbei auf bewährte Instrumente zurückgreifen, die helfen ein Unternehmen familienfreundlicher zu gestalten. Dies ist für kleine und mittelständische Unternehmen genauso umsetzbar, wie für die Großen. Ein grundsätzliches Verständnis für familiäre Anforderungen und ein notwendiges Maß an Flexibilität sind kleine, aber wichtige Schritte auf dem Weg Fachkräfte zu sichern und zu gewinnen. Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen ist die Zusammenarbeit zwischen Chef und Mitarbeitern viel enger und direkter, man redet mehr, direkter und spontaner miteinander. Zudem müssen weniger Mitarbeiter koordiniert werden und Lösungen können individuell und flexibel leichter umgesetzt werden. Lohnt es sich für grosse Unternehmen über eigene Kindertagesstätten nachzudenken, können KMU ihren Beschäftigten einzelne Plätze in bestehenden Kitas oder im Zusammenschluss mit anderen Unternehmen vermitteln. Die Unterstützung der Mitarbeiter konzentriert sich im Wesentlichen auf wenige Bereiche, doch hier lässt sich viel Druck von den Arbeitnehmern nehmen, damit diese den Kopf frei haben für neue Ideen und für Ihr Unternehmen; eine offensive und gute Kommunikation, flexible Gestaltung der Arbeitszeit und des Arbeitsortes, Beratung und Vermittlung rund um die Kinderbetreuung, eine auf Ergebnisse und nicht Präsenz ausgerichtete Unternehmenskultur, ein betriebliches Gesundheitsmanagement, das den Beschäftigten ermöglicht ,ihren Job bis zum Erreichen der Rente auszufüllen und nicht zuletzt die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege (Eldercare Angebote).

Zukünftig werden sich Unternehmen anstrengen müssen, für Bewerber und Mitarbeiter attraktiv zu sein. Denn bald werden sich nicht mehr die Fachkräfte bei den Unternehmen bewerben, sondern die Unternehmen um die Gunst der Fachkräfte werben. Generell gewinnt die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben dabei an Bedeutung. Laut einer Studie von Johnson Controls (Johnsons Controls 2010) über junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren sind die zukünftigen Berufstätigen sehr gut qualifiziert, innovativ und haben eine hohe Leistungsbereitschaft, aber sie fühlen sich kaum noch loyal an ein Unternehmen gebunden. Sie sind eigennütziger und mehr denn je an Benefits interessiert. Um Bewerber von sich zu überzeugen, müssen Unternehmen heute also mehr bieten als ein hohes Gehalt. Gute Karriereaussichten, Selbstverwirklichung und Work-Life-Balance sind heutzutage bei der Jobwahl mindestens genauso wichtig.

Wer diese Interessen ignoriert, verzichtet freiwillig auf die besten Kräfte!

www.soulution-coaching.de
Signet_SoulutionCoaching_mitSlogan

Autorin: Silke Mekat, Soulution Coaching Unternehmensberatung für familienbewusste Personalpolitik

A_061049

Gelesen 12884 mal

Newsletter